Weitwandern in Italien: Dolce Vita in Wanderschuhen

Das Grande Finale des Alpe-Adria-Trails verspricht puren Wandergenuss

Weitwandern am Alpe-Adria-Trail kennt keine Grenzen – und das stimmt im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Österreich, Slowenien und Italien führt der Weitwanderweg gleich durch drei Länder und erlaubt damit einen unvergleichlichen Einblick in die Vielfalt der Kultur und Natur sowie in die bewegte Geschichte der Alpen-Adria-Region. Jede einzelne der 43 Etappen vom Großglockner bis an die Adria ist ein Erlebnis für sich, gut ein Dutzend verlaufen auf italienischem Staatsgebiet. Hiermit möchten wir Sie einladen, sich auf eine wunderbare Wanderreise im lebensfrohen Süden zu begeben. Los geht’s!

Die Etappen des Weitwanderwegs in Italien

Die insgesamt 750 km des Alpe-Adria-Trails sind eine Entdeckungsreise, die ganz im Zeichen des Wandergenusses steht. Ganz besonders trifft dies auf das Finale im sonnigen Süden zu. Hier zeigt sich, warum Weitwandern in Italien so unglaublich reizvoll ist. Zum ersten Mal überschreitet man die Grenze nach Italien auf Etappe 27 von Tolmin im wunderschönen Soča - Tal nach Tribil di Sopra. Es ist eine geschichtsträchtige Gegend, die von den Kämpfen des Ersten Weltkriegs erzählt. Das Highlight ist aber der Panoramablick, mit dem man nach dem Aufstieg auf den Aussichtskamm Kolovrat belohnt wird. Von den Julischen Alpen bis zur Adria kann man hier bei guter Fernsicht sehen.

Mit dem Meer als Ziel vor Augen führt der Fernwanderweg von nun an stetig weiter in Richtung Süden. Dass beim Wandern in Italien nicht nur Natur-, sondern auch Kulturbegeisterte voll auf ihre Kosten kommen, beweist Etappe 28: Über sanfte Hügel geht es in den Wallfahrtsort Castelmonte und weiter in die Weltkulturerbe - Stadt Cividale del Friuli. Auf den nachfolgenden Strecken (Etappe 29 bis 31) verläuft der Wanderweg zwischen Italien und Slowenien im Wechselschritt – zuerst durch die idyllischen Hügel der Colli Orientali del Friuli, dann durch die märchenhafte Landschaft der Region Brda, vorbei an fruchtbaren Weingärten und geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten und schließlich in das von Eichen - und Buchenwäldern umgebene Städtchen Cormòns.

Auf der leichten Etappe Nr. 32 nach Gradisca d’Isonzo bewundert man die reizvoll e Landschaft aus Weinbergen und den Dolomiten - Gipfeln in der Ferne, bevor es auf den darauffolgenden mittelschweren Etappen (33 bis 36) wandertechnisch noch einmal zur Sache geht. Doch keine Sorge! Entlang des Weges warten unzählige willkommene „Ablenkungen“. Die erste davon ist die eindrucksvolle Steilküste von Duino, wo der Alpe - Adria - Trail zum ersten Mal das Meer erreicht. Weg von den Klippen führt uns der Pfad anschließend in den rauen, aber imposanten Triestiner Karst – ein farbenfrohes Karstplateau, das spektakuläre Blicke auf die tiefblaue Adria erlaubt.

Auf Etappe 35 gelangt man von Prosecco – jener kleinen Ortschaft, die namensgebend für den wohl berühmtesten Perlwein der Welt ist – bis ins slowenische Lipica. Der Name kommt Ihnen ebenfalls bekannt vor? Kein Wunder, schließlich findet sich hier die weltberühmte Lipizzaner - Zucht, der Sie unbedingt einen Besuch abstatten sollten. Auf den letzten beiden Etappen (36 und 37) holen wir noch einmal kräftig Luft , denn hier kann man das Meer schon riechen. A uf dem wenig frequentierten Weg meistern wir auch die letzten Kilometer bis nach Muggia. In der charmanten Hafenstadt endet der Alpe - Adria - Trail und damit das wunderbare Abenteuer. Hier Trail online planen und buchen!

Vielfältige Highlights entlang der Strecke

Welche die beste Wanderzeit zum Weitwandern in Italien ist, lässt sich schwer sagen. Ohne Zweifel hat hier jede Jahreszeit ihre Reize. Aufgrund des milden Klimas an der sonnigen Südseite der Alpen ist die Wandersaison wunderbar lange. Der Frühling und der Herbst drängen sich aufgrund der angenehmen Temperaturen und des zauberhaften Schauspiels der Natur im Übergang zwischen Sommer und Winter nahezu auf.

Vielleicht schaffen Sie es, den Termin für Ihre Wanderreise mit einer bestimmten Veranstaltung abzustimmen. Garantiert einen Besuch wert sind das Kastanienfest in Tribil di Sopra, das an den Wochenenden im Oktober steigt, oder das Chocofest in Gradisca d’Isonzo, wo jedes Jahr im November Schokolade und andere Köstlichkeiten verkostet werden. Oder Sie entscheiden sich für eine Weitwanderung im Frühling: Zur Zeit der Obstblüte blüht Friaul - Julisch Venetien im wahrsten Sinne des Wortes auf.

 

Wandern zur sommerlichen Hauptsaison hingegen hat den Vorteil, dass alle Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke mit Sicherheit geöffnet haben. Historisch interessierte Wanderer besuchen zum Beispiel die Freilichtmuseen Kolovrat (Etappe 27) und Monte San Mi chele (Etappe 33), den Langobardentempel (Etappe 29), das Schloss Dobrovo (Etappe 30) und natürlich das Lipizzaner - Museum (Etappe 35). Für Kulturbegeisterte ist Etappe 28 besonders zu empfehlen: Sie verläuft über das Heiligtum von Castelmonte bis nach Civi dale del Friuli mit der historischen Altstadt. Diese gilt als wahre Schatzkammer und ist reich an historischen Bauten und Kunstwerken. Der Langobardenweg wurde von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe ernannt.

Immer wieder sorgt auch die Natur selbst für Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend sind die Laghetti rossi, ein Naturschutzpark mit vielen Wasservögeln (Etappe 32), das lebendige Karstmuseum (Etappe 35), die Höhle Vilenica (Etappe 36) oder die Bucht von Sistiana mit ihren stimmungsvollen Sonnenu ntergängen (Etappe 34).

Weitwandern in Slowenien: auf dem Alpe-Adria-Trail durch das Soča-Tal - > Hier mehr entdecken

Warum Weitwandern in Italien besonders genussvoll ist

Wer viel wandert, muss auch auf das leibliche Wohl achten. Daher gibt es zu jeder Etappe des Alpe-Adria-Trails einen Kulinarik-Tipp, der auf Spezialitäten aus der jeweiligen Region hinweist. Schnell werden Gemeinsamkeiten zwischen Kärnten, Friaul - Julisch Venetien und Slowenien deutl ich. Sie werden überrascht sein, wie viele österreichische Gerichte sich auf den italienischen Karten finden und die gemeinsame Geschichte widerspiegeln. Ein Musterbeispiel dafür ist die Polenta, die in allen drei Ländern als beliebte Beilage gereicht wird.

Allgemein ist die friaulische Küche von eher einfachen Gerichten mit klassischen Zutaten geprägt. Rund um Triest sind die Elemente aus der österreichischen, aber auch slowenischen und kroatischen Küche unverkennbar. Hinzu kommt noch der mediterrane Einf luss mit einer Vielzahl an Fischgerichten.

Der Alpe-Adria-Trail verläuft in Italien durch mehrere Weinbaugebiete. Eines der bekanntesten ist die DOC - Weinbauzone Colli Orientali del Friuli. Auf rund 23.000 Hektar Weinbergen werden verschiedene Rebsorten ge züchtet, darunter internationale wie Chardonnay und Pinot Grigio, aber auch autochthone Sorten wie Friulano und Verduzzo Friulano. Auch auf ein Gläschen Prosecco sollte man bei einem Zwischenstopp im gleichnamigen Ort keinesfalls verzichten. Salute!

Wir besuchen die Kapelle auf der Planica, gönnen uns auf der Kuhinja-Alm regionale Käsespezialitäten und genießen den Ausblick. Ein echter Geheimtipp ist auch der versteckte Wasserfall am Mrzli Potok, der gemeinsam mit Brinta und Gregorčič das malerische Wasserfallgebiet so besonders macht. Ehe wir unser Etappenziel Tolmin erreichen, begrüßt uns auch wieder die Soča und wir wagen zum Abschluss einen erfrischen den Sprung in den türkisfarbenen „Naturpool“.

Unser Kulinarik-Tipp: Käse Tolminc – eine typische kulinarische Besonderheit im oberen Soča-Tal.

Die letzten Etappen des Alpen-Adria-Trails sind wahrlich das Grande Finale. Bevor der Weitwanderweg im italienischen Muggia sein Ende findet, führt er durch eindrucksvolle Landschaften aus Karst, Weinbergen, Eichenwäldern und Obstplantagen. An unzähligen Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmälern vorbeiführend lässt der Weitwanderweg kein Highlight aus. Ein Erlebnis auf allen Ebenen!

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