Die erste Weitwanderung ist ein wunderbares Abenteuer, aber auch eine große Herausforderung. Was muss ich einpacken? Wie viel Proviant brauche ich? Welche Wanderziele kann ich mir setzen? Wie sollte ich meine Tagestouren planen? Was muss ich alles beachten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen, die Wanderanfängern durch den Kopf gehen, haben wir in den folgenden fünf Wandertipps zusammengefasst.
Wandern für Anfänger – Tipp 1: die Wahl des Wanderziels
Die Entscheidung für eine Wanderregion und ein konkretes Wanderziel stehen sozusagen am Beginn eines jeden Outdoorabenteuers. Wunderschöne Wanderwege gibt es viele, aber nicht alle sind für Neulinge optimal geeignet. Der persönliche Fitnesslevel, Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Faktoren, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Dabei ist eine realistische Selbsteinschätzung gefragt. Denn wer sich überschätzt, bringt nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr.
Allgemein sind hochalpine Touren für Wanderanfänger eher nicht zu empfehlen. Wer überfordert ist, hat auch keinen Spaß am Wandern. Daher sollten Sie für Ihre erste längere Wanderung leichte Routen wählen. Der Alpe-Adria-Trail bietet sich hier perfekt an. Mit vergleichsweise kurzen Etappen von rund 20 Kilometern, oft nur geringen Höhenunterschieden und stets gepflegten, markierten Wegen ist er eine hervorragende Option zum Wandern für Anfänger.
Nicht nur die Beschaffenheit der Wege, sondern auch die Jahreszeit ist im Hinblick auf die Auswahl der Wanderdestination von Bedeutung. Heiße Temperaturen im Sommer, ein möglicher Wintereinbruch im Herbst oder unbeständiges Wetter im Frühling können die Wanderlust schnell trüben. Auch das spricht für den Alpe-Adria-Trail, denn das vorteilhafte Klima auf der Südseite der Alpen zeichnet sich durch milde Temperaturen und überdurchschnittlich viele Sonnenstunden aus. Vom Frühling bis in den Herbst hinein sind die besten Voraussetzungen zum Wandern gegeben. Dennoch: Eine Garantie für gutes Wetter gibt es nie. Daher sollten Sie immer einen genauen Blick auf den Wetterbericht werfen. Das bringt uns zum nächsten Punkt zum Thema Wandern für Anfänger: die Planung der Tour.
Wandern für Anfänger – Tipp 2: die Tourenplanung
Gewissenhaft, aktuell, durchdacht – bei allen Unternehmungen in der freien Natur ist gute Tourenplanung essenziell. Zeit ist dabei der vielleicht wichtigste Faktor. Auf vielen markierten Wanderwegen werden Zeitangaben angeführt. Aber Achtung! Dabei handelt es sich um die reine Gehzeit. Das heißt, Pausen sind nicht eingerechnet. Vor allem Wanderanfänger sollten daher unbedingt zusätzliche Zeit zum Verschnaufen einkalkulieren.
Regelmäßige Pausen sind nämlich sehr wichtig: nicht nur zum Rasten, sondern auch zum Trinken, Essen, Fotografieren und zur laufenden Orientierung während der Tour. Die Tourenplanung findet nicht nur vor, sondern auch während dem Wandern statt. Beobachten Sie, wie lange Sie für einzelne Teilabschnitte brauchen, wie Sie im Zeitplan liegen und – vor allem – wie sich das Wetter entwickelt.
Besonders beim Wandern für Anfängern ist es ratsam und sinnvoll, sich die Rastplätze schon im Vorhinein zu überlegen. Die vielen Almhütten, die sich am Alpe-Adria-Trail finden, bieten dafür den perfekten Rahmen. Doch aufgepasst! Vor allem in der Nebensaison sind manche Hütten geschlossen oder nicht bewirtschaftet. Daher sollten Sie auch bei Hüttenwanderungen immer ausreichend Verpflegung einpacken. Damit sind wir beim nächsten Punkt angelangt: der Verpflegung.
Wandern für Anfänger – Tipp 3:
Vor allem für Wanderanfänger ist es nicht leicht, abzuschätzen, wie viel Flüssigkeit und Nahrung man auf einer Wanderung braucht. Wir können dazu sagen: Man braucht meistens mehr als gedacht. Vor allem im Sommer sind eineinhalb Liter Wasser im Nu weg. Auch ein Müsliriegel reicht für eine Tagestour vermutlich nicht aus. Als Faustregel gilt: Packen Sie etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit (Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Fruchtsäfte und dazu eventuell ein isotonisches Getränk) pro Person ein.
In puncto Essen lautet die Devise: nährstoffreich, gesund, aber dennoch energiehaltig. Obst, Nüsse oder Müsliriegel, ein belegtes Brot und vielleicht ein Stück Schokolade sind als Wanderjause ideal.
Ein weiterer guter Ratschlag, vor allem bei mehrtägigen Wanderungen, lautet: Nach der Tour ist vor der Tour. Vor jeder Wanderung sollten Sie reichhaltig, aber nicht zu ausgiebig frühstücken, um Kraft für den Tag zu tanken. Genauso gehören die leeren Energiespeicher nach einer Wanderung wieder aufgefüllt – und zwar mit qualitativ hochwertigem Essen. Auf dem Alpe-Adria-Trail wird Kulinarik ganz großgeschrieben und so wartet am Ende jeder Etappe ein Genusstipp auf Sie.
Wandern für Anfänger – Tipp 4: die Ausrüstung
Gute Ausrüstung spielt nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für den Funfaktor beim Wandern eine große Rolle. Beginnen wir ganz unten, und zwar beim Schuhwerk. Wanderschuhe müssen nicht nur rutschfest, sondern auch bequem sein. Nur wenn der Schuh passt, ist Trittsicherheit gegeben. Daher eine gut gemeinte Mahnung an alle Wanderanfänger: Nie mit neuen Schuhen große Tagestouren oder gar Weitwanderwege gehen! Laufen Sie Ihr neues Schuhwerk erst ein, bevor Sie sich auf eine weite Expedition wagen. Das gilt übrigens auch für den Rucksack: Bevor Sie mit 20 kg Gepäck zu einer Tour aufbrechen, sollten Sie probieren, den vollgepackten Rucksack ein Stück zu tragen, und noch einmal abwägen, was Sie wirklich brauchen.
An dieser Stelle ist ein Hinweis auf den Gepäckservice auf dem Alpe-Adria-Trail angebracht: Nehmen Sie auf Ihre Tagestour nur das Nötigste mit und lassen Sie Ihr restliches Gepäck bequem in die nächste Unterkunft bringen. Wanderanfänger fragen sich vielleicht, was „das Nötigste“ denn ist. Wechselkleidung, warme Kleidung, Regenschutz, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Set, genügend Flüssigkeit, Nahrungsmittel, eine Wanderkarte, Ausweis, Bargeld und ein aufgeladenes Mobiltelefon gehören zur Standardausrüstung auf jeder Tour.
Wandern für Anfänger – Tipp 5: So verhalten Sie sich richtig
Auch während der Tour ist es wichtig, sich an bestimmte Regeln zu halten. Beobachten Sie aufmerksam Ihre Umgebung und achten Sie besonders auf das Wetter. Orientieren Sie sich laufend. Sie sollten immer wissen, wo genau Sie sich gerade befinden, schließlich kann es immer zu einem Notfall kommen. Ein besonderer Hinweis für Wanderanfänger: Nicht überall gibt es Handy- oder GPS-Empfang. Daher lohnt es sich auch mal, die gute alte Wanderkarte einzupacken.
Außerdem sollten Sie sich einen Notfallplan zurechtlegen und sich vorab über das richtige Verhalten in Krisensituationen informieren. Es schadet auf keinen Fall, vor dem Wandern sein Erste-Hilfe-Grundwissen aufzufrischen, und ein Erste-Hilfe-Set gehört sowieso in jeden Wanderrucksack.
Zum Schluss möchten wir noch einen Appell an alle Wanderanfänger richten: Respektieren Sie die Natur und hinterlassen Sie keine Spuren! Bleiben Sie auf den markierten Wegen, halten Sie Abstand zu Wildtieren, lassen Sie keinen Müll oder Zigarettenstummel liegen und leinen Sie Ihren Hund immer an. So steht Ihrem ersten Wandervergnügen nichts mehr im Weg.
Unser Fazit zum Thema Wandern für Anfänger: In Kärnten finden Sie die besten Voraussetzungen für Ihren ersten Wanderurlaub – egal ob Sie alleine reisen, mit Freunden, der Familie oder Ihrem Hund. Eine atemberaubend schöne Landschaft wartet darauf, von Ihnen erkundet zu werden.
Alpe-Adria-Trail für Einsteiger