Nachdem in den Hütten/Hotels das Frühstück meist erst gegen 07:30 Uhr startet und ich nicht immer Lust auf ein Lunchpaket habe, nehme ich auch heute meine Etappe etwas später in Angriff. Ich freue mich immer sehr, wenn in den frühen Morgenstunden das Licht so toll ist und man zusehen kann, wie die Sonne sich über die Wiesen und Berge ausbreitet und an Kraft gewinnt.
Die Strecke heute hat es in sich. Mit dem Predigerstuhl (2.170) und dem Pfannnock (2.254) stehen gleich zwei Gipfel am Programm – ich werde auch an einigen idyllischen Bergseen vorbeikommen bzw. gleich zu Beginn an der Zunderwand und einen langen Abstieg bewältigen müssen. Also auf geht‘s!
Der Untergrund ist anders als sonst. Nach kurzer Eingehphase auf befestigter Straße wird der Untergrund felsiger. Entlang des gut markierten Weges achte ich sehr genau darauf, wo ich hintrete. Die Felsen werden immer größer und manchmal sind auch Sprünge nötig, um vorwärts zu kommen. Ich finde es großartig. Diese Art von Wandern gefällt mir irgendwie. Ich komme zügig voran, passiere den Nassbodensee und mache mich auf zum Predigerstuhl. Wieder bin ich allein. Die Rufe eines Murmeltiers sind aus der Ferne zu hören.