Etappe 6 – Startet jetzt die Routine?

Natürlich nicht. Als ich heute wach wurde, wollte ich nicht aufstehen. Ich konnte mir nicht vorstellen eine Etappe in der gleichen Ausprägung wie die gestrige zu absolvieren. Irgendwie hatte ich Kopfweh. Mein Handy-Ladegerät hatte ich im letzten Hotel vergessen und dann war das Hotel auch noch ein Stückchen von meinem Etappeneinstieg entfernt, was zusätzliche Kilometer bedeutete. Mein Schweinehund hatte klar die Oberhand.

Frühstücken muss man ja.

Ich schleppte mich also zum Frühstück und studierte dort einmal ausgiebig die Kleine Zeitung. Ich stieß auf einige interessante Unternehmen aus der Gegend, die Hundeaccessoirs, optische Skibrillen bzw. Lederhosen herstellen und siehe da, der Antrieb der Gründer motivierte mich. Ich wollte dort unbedingt vorbeischauen – also musste ich die Etappe irgendwie absolvieren.

Wenn ich das gewusst hätte…

Der Herr des Hauses Badmeister Gert bot mir dankenswerterweise nach dem Frühstück an, mich mit dem Auto zum Einstieg der Etappe zu bringen. @gert: vielen Dank nochmals dafür. Ich war wirklich überglücklich. Plötzlich schien alles nur mehr halb so unbezwingbar, wenngleich ich sicher keinen besonders heiteren Wanderkameraden abgab. Aber ich setzte mich in Bewegung.

Mein Tipp des Tages: Sollte es Ihnen nach der 5 Etappe auch so gehen wie mir, dann planen Sie einen Ruhetag ein. Sie bekommen bei der Übernachtung die KärntenCard gratis und damit auch die Seilbahnfahrt auf den Gletscher. Einer entspannten Wanderung hoch oben steht also nichts im Wege.

Man lernt nie aus

Pixi und ich starteten also und ich packte in meiner Routine ihr Gackerl ins Sackerl. Nicht mitgedacht, denken Sie. Ganz richtig, sage ich, denn ich habe dieses Säckchen dann unglaubliche 10km bis zur nächsten Mülltonne mitgeschleppt.

Mein treuer Begleiter – Social Media

Mittlerweile bin ich ein ein voller Fan von Instagram. Ich habe das Gefühl, dass mich immer jemand begleitet. Meine regelmäßigen Updates werden gesehen, kommentiert und bewertet und das fühlt sich gut an. Meine Kreativität wächst von Tag zu Tag und es ist mir immer herrlicher egal, wie ich auf Bildern und Videos aussehe. Für den daheim soll’s unterhaltend sein. So vergehen die Stunden und ich arbeite mich bei brütender Hitze langsam die Serpentinen zum Himmelbauer, meinem Kulinarik-Zwischenstopp, hinauf. Irgendwann ist es Pixi und mir zu heiß und wir setzen und legen uns einfach an den Straßenrand. Muss echt schlimm ausgeschaut haben.

Gespräche fürs Leben

Irgendwann weckt uns eine nette Dame, die in Flattach Apartments vermietet, und wir kommen ins Reden. Dabei gehen wir langsam aber stetig den Weg weiter nach oben. Wir unterhalten uns über Kräuter, ihre Kinder, meine Familie und über Kindererziehung (ich hab ja keine, aber ich war zumindest mal eines), die Landflucht und die Gegend an sich. Eine tolle Frau und ein tolles gemeinsames Teilstück der 6. Etappe. Ich muss ihr unbedingt schreiben, wenn ich in Muggia angekommen bin. Beim Himmelbauer angekommen wartet mein wohlverdientes alkoholfreies Bier auf mich. In 1.200 Meter Seehöhe hat es zu diesem Zeitpunkt noch immer 27 Grad. Eine große Zufriedenheit macht sich in mir breit. Immer das beste Gefühl des Tages, wenn man Dinge schafft, von denen man nicht immer gleich überzeugt ist, dass es einem gelingt.

Das letzte Stück

Der Abstiegt geht problemlos und schnell, aber das letzte gerade Stück hat es wieder in sich. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass das Ziel vor Augen noch lange nicht das Ziel selbst ist. Als Belohnung werde ich sehr sehr nett im Hotel Bergkristall empfangen. Familiengeführt und hundeliebend. Was will man mehr. Achja, ein Upgrade! Danke dafür liebe Familie Sterz. Ich komme sehr gerne wieder mal, denn die Herzlichkeit in eurem Haus ist wunderbar.